Lötz Manufaktur
Joh. Loetz Witwe
(Klostermühle 1836 – II. Weltkrieg)
Joh. Loetz Witwe, auch Joh. Lötz Witwe geschrieben, war eine Kunstglasmanufaktur in Klostermühle, Böhmen zur Zeit des Österreichischen Kaiserreichs bzw. der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, deren Werke überaus bedeutende Beispiele des Jugendstils sind.
1836 wurde die Glasfabrik in Klostermühle gegründet, 1840 von Hüttenmeister Johann Loetz gekauft. Nach seinem Tod führte seine Witwe die Glashütte weiter. 1879 übernahm ihr Enkel Max Ritter von Spaun die Fabrik und modernisierte sie vollständig. Johann Loetz Witwe wurde zur bedeutendsten Kunstglasmanufaktur Böhmens des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts und war international beachtet.
Weltberühmt wurde die Firma durch ihre Jugendstilgläser. Max von Spaun feierte um die Jahrhundertwende mit dem Phänomen-Dekor große Erfolge. Aufgrund seiner Kontakte zur Wiener Kunstszene kam es zur Zusammenarbeit mit Künstlern wie Josef Hoffmann und Koloman Moser.
Auf den meisten Weltausstellungen waren Objekte von Loetz vertreten und wurden auch mit höchsten Auszeichnungen prämiert. Besonders typisch für die Zeit unmittelbar nach 1900 waren die metallisch irisierenden Farbgläser.
Im zweiten Weltkrieg stellte die Firma Loetz ihren Betrieb ein.
Jugendstilwerke von Joh. Loetz Witwe sind in zahlreichen Museen zu finden und erzielen auf Auktionen hohe Preise.