Karl Truppe
(Radsberg bei Klagenfurt 1887 - Viktring bei Klagenfurt 1959)
Karl Truppe wurde 1887 in Radsberg, südlich von Klagenfurt geboren. Einige Jahre später wurde sein Vater, ein Lehrer, als Schuldirektor nach Viktring versetzt. Dort fand der junge Karl ein künstlerisches Umfeld vor, das seine Begabung für Musik und Malerei förderte. Damals formierte sich in Viktring um die dort ansässige Familie Moro ein Künstlerkreis, dem auch die Maler Ludwig und Josef Willroider, Anton Gregoritsch und die beiden Moro-Töchter Johanna und Sophie angehörten. Es entstanden, inspiriert durch die landschaftliche Schönheit, unzählige Skizzen, die später auch als Vorlage für seine Ölbilder dienten.
Karl Truppe studierte ab 1905 an der Akademie für bildende Kunst in Wien bei Christian Griepenkerl und Alois Delug. 1913 schloß er das Studium mit dem Gemälde „Der Abschied“ ab, für das er 1914 den Rom-Preis erhielt. Das Bild wurde gleich drauf Opfer der Kriegswirren und blieb bis heute verschollen. Im Ersten Weltkrieg war er Offizier und Kriegsmaler, vor allem an der Südfront. Außer Kriegsschilderungen malte Truppe auch mit viel Gefühl Bilder vom Leben der Soldaten an der Front, vom Alltag und den Ruhepausen. Es entstanden auch Porträts mehrerer Generäle und ein Bildnis Kaiser Karls.
1918 wurde Karl Truppe in Brünn heimisch, wo er eine Familie gründete und als künstlerischer Leiter der „Gesellschaft der Kunstfreunde“ tätig war. Er blieb bis 1937 in Brünn, von wo aus er auch Reisen nach Berlin, Paris, München und Italien machte, auf denen er sein Können bereicherte. Bei Besuchen von Museen und Galerien war Truppe besonders von den alten Niederländern angetan.1931 reiste er sogar nach Amerika, wohin er von mehreren deutschen Kunstvereinen eingeladen worden war und wo seine Malerei sehr positiv aufgenommen wurde. In Viktring in Kärnten erwarb Karl Truppe das Haus des Malers Anton Gregoritsch, wo er sich von da an jeden Sommer aufhielt.
1938 wurde er als Professor an die Kunstakademie in Dresden berufen. In seiner Lehrtätigkeit legte er besonderen Wert auf die Vermittlung kunsttheoretischer Grundlagen. In Dresden lernte er auch seine zweite Frau kennen. Sein künstlerischen Schaffen erlebte seinen Höhepunkt – es entstanden unzählige neue Gemälde, Zeichnungen und Skizzen. Er zählte bald zu den gefragtesten Porträtisten Deutschlands, vernachlässigte aber auch die Landschaftsmalerei nicht.
Ab 1945 bewohnte Karl Truppe mit seiner Familie das Haus in Viktring ganzjährig und führte dort bis 1957 eine Mal- und Zeichenschule. In den fünfziger Jahren lernte er auch seine dritte Frau kennen, mit der er den Rest seines Lebens verbrachte.
In den späten 1930er und frühen 1940er Jahren war Truppe an mehreren Ausstellungen beteiligt, die repräsentativen und propagandistischen Zwecken des damaligen Regimes dienten. Karl Truppe war in frühen Jahren durchaus noch dem Landschaftsimpressionismus der Viktringer Schule verpflichtet. Später arbeitete er nur noch in formalem Perfektionismus, abseits von allen Modeströmungen seiner Zeit.
1959 verstarb Karl Truppe an den Folgen zweier Schlaganfälle.
Die Kunst Karl Truppes begeisterte zeitlebens viele Menschen, er galt als begnadeter Maler, als Philosoph mit Pinsel und Farbe, besonders wenn es sich um Geheimnisse des Lichts handelte. Das wache Auge, mit dem er die Bewegung in Form festzuhalten suchte, zeichnete sein Können aus. Das trägt zu seiner bis heute ungebrochenen Popularität wesentlich bei.