Anthonis van Dyck
(Antwerpen 1599 – London 1641)
Sir Anthonis van Dyck, flämisch Antoon van Dyck, war ein flämischer Maler und Grafiker des Barock. Weitere Versionen seines Namens sind Anton van Dyck und Anthony van Dyck. Van Dyck war freier Mitarbeiter von Peter Paul Rubens.
Sein Vater war Textilkaufmann, seine Mutter Kunststickerin. Schon als Kind galt Van Dyck als besonders begabt im Zeichnen. Als er zehn Jahre alt war, akzeptierte ihn der Maler Hendrick van Balen d. Ä. (1575 - 1632) bereits als Schüler – 1610 wird Van Dyck im Register der Antwerpener Lukasgilde als Van Balens Lehrling angeführt.
Das Frühwerk Van Dycks zeigt in Details deutlich den Einfluss Van Balens, der vor Allem kleinformatige mythologische Szenen für die Antwerpener Mittelklasse schuf.
Mit 16 hatte Van Dyck sein erstes eigenes Atelier, in dem er einen Schüler beschäftigte. Als Anthonis Van Dyck 19 war, arbeitete er bereits als unabhängiger und anerkannter Meister und wurde Freimeister der Lukasgilde. Vier Tage danach wurde er für volljährig erklärt, mit der Zustimmung seines Vaters.
Seit 1618 arbeitete Van Dyck für Rubens, bei dem er auch zwei Jahre lang wohnte. Im Zuge dieser Tätigkeit lernte er den englische Kunstkenner Thomas Howard, 21. Earl of Arundel, kennen, der Van Dycks Können sehr schätze. Daraus ergab sich 1620 Van Dycks erste Englandreise. Ein halbes Jahr lang war er dort für König James I. tätig und malte einige wichtige Männer des Hofes. Van Dyck nutze im Zuge dessen die Gelegenheit, in den Sammlungen dieser Höflinge die dort befindlichen Meisterwerke der italienischen Renaissance zu studieren, die ihn bereits in Antwerpen interessiert hatte.
1621 bis 1626 lebte Van Dyck mit Unterbrechungen in Italien, u. a. in Genua, Rom, Sizilien und Venedig, wo er seine Porträtkunst perfektionierte. Insgesamt entstanden 280 Porträts.
1622 verstarb sein Vater und Van Dyck war zu dieser Zeit nachweislich in Antwerpen, wo er im Zuge dieses Aufenthaltes auch Porträts des Bürgermeisters und einer Dame malte.
Durch die Zeit in Italien wurde der Einfluss von Rubens zugunsten dem Veroneses und noch mehr Tizians verdrängt.
1626 kehrte Anthonis van Dyck nach Antwerpen zurück. In der Folge hielt er sich oft in Brüssel bei Hofe auf. Es entstanden große Altarwerke, die nun wieder den Einfluss Rubens` zeigen.
1632 übersiedelte Van Dyck nach London, wo er für König Karl I. als Hofmaler und Porträtist arbeitete und zum Liebling der Aristokratie avancierte. Noch im selben Jahre erhob Karl I. Van Dyck in den Adelsstand. Noch heute befindet sich die größte zusammenhängende Sammlung seiner Werke im Eigentum der englischen Krone.
1641 verstarb Anthonis Van Dyck in London und zählt noch heute zu den mit Recht besten und berühmtesten Künstlern der Kunstgeschichte.
Nach seiner typischen Malweise wurde das „Van-Dyck-Braun“ benannt.