Alexander Köster
(Neustadt/heute Bergneustadt 1864 – München 1932)
Alexander Köster wurde in Bergneustadt als Sohn eines Strumpffabrikaten geboren und machte gemäß dem Wunsch seiner Eltern mit 18 Jahren eine Apothekerlehre.
1885 inskribierte er an der Karlsruher Akademie und studierte bei Karl Hoff und Claus Meyer Kunst.
Köster unternahm Studienreisen in den Schwarzwald, die Vogesen, nach München und Tirol. Viele seiner Skizzen entstanden bei Wanderungen durch das Inn- und Ötztal. Die Porträt-Malerei war für Alexander Köster eine willkommene Einnahmequelle während seiner Studienzeit, wobei sein persönliches Interesse mehr der Genremalerei und dem Malen von Stimmungslandschaften galt.
In Tirol lernte Köster seine zukünftige Ehefrau Isabella kennen, 1893 heirateten die beiden. 1896 zog Köster nach dem Ende seines Studiums Köster ganz nach Klausen, den Heimatort seiner Frau. Dort widmete er sich verstärkt der Landschaftsmalerei und er entdeckte die Ente als Mal- und Studienobjekt. Diese Vögel faszinierten ihn so sehr, dass er gründlich ihre Anatomie und ihr Verhalten studierte. Köster wurde zu einem wahren Experten für diese Wasservögel und seine Entenbildnisse fanden bald großen Anklang. Die Darmstädter Akademie bot ihm eine Stelle an, doch er lehnte ab, um lieber als freischaffender Künstler zu wirken.
Alexander Köster nahm sich auch ein Atelier in München, um sich den oberbayrischen Landschaften widmen zu können, was er vor allem im Sommer tat. Das Spiel von Licht und Schatten auf dem Wasser faszinierte ihn, außer den Enten, am meisten. Ab 1908 reiste er öfter an den Bodensee und malte die große Wasserfläche in verschiedenen Wetterstimmungen.
1915 richtete er sich aufgrund der Unruhen durch den Ersten Weltkrieg, die ihn aus Klausen vertrieben, ein kleines Atelier am Ammersee ein. Ein weiterer Schicksalsschlag war der Tod von Kösters Sohnes im Krieg. Alexander Köster malte nun auch vermehrt Blumenstillleben und Uferlandschaften, aber die Enten waren bis zu seinem Tod der wichtigste Aspekt seines Oeuvres.
Im Laufe seines Künstlerlebens entwickelte sich Kösters Malerei von einer sehr realistischen Darstellungsweise in den 1890er Jahren hin zu der immer großzügigeren und freieren Formsprache der Impressionisten. Sein Spätwerk ist durch grobe und kräftige Pinselstriche geprägt. Alexander Köster beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen und war Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft. Nach der Präsentation seiner ersten Entenbilder im Jahr 1899 in Berlin wurde er auch unter dem Namen „Enten-Köster“ bekannt. Seine Enten-Gemälde sind die gefragtesten Werke des Malers am Kunstmarkt, wobei die Zahl der Enten immer genau angegeben wird, da sie auch preisbestimmend ist.
Heute befinden sich Gemälde von Alexander Köster in Museen in Graz, München, Chemnitz, Dessau und Breslau, wobei sich der größte Teil von Kösters Nachlass in der neuen Pinakothek in München befindet.