Albin Egger-Lienz
(Stribach bei Lienz (Osttirol) 1868 - St. Justina bei Bozen (Südtirol) 1926)
Albin Egger-Lienz wurde als Ingenuin Albuin Trojer in dem Dorf Stribach bei Dölsach in Osttirol geboren. Seine Ausbildung begann bei seinem Vater, dem Kirchenmaler und Fotografen Georg Egger. Danach ging der junge Künstler zu weiteren Studien an die Münchner Akademie. Dort lernte er Franz von Defregger kennen, der ihn künstlerisch stark beeinflusste. Ferdinand Hodler und Jean-François Millet waren ebenfalls wichtige Vorbilder.
Albin Egger-Lienz war schon in jungen Jahren religiös orientiert. Das vorherrschende Thema seines künstlerischen Schaffens war der harte Alltag des bäuerlichen Lebens, das vom Katholizismus geprägt ist. Im Jahr 1899 zogen Egger-Lienz und seine Frau nach Wien. Da wurde er 1900 Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens und war auch Gründungsmitglied des Hagenbundes. Für das Gemälde „Feldsegen“ erhielt er bei der Pariser Weltausstellung die Bronzemedaille.
1902 erhielt er den Kaiserpreis für das Gemälde „Nach dem Friedensschluss“ und das Gemälde wurde vom Staat angekauft.
1909 wurde Egger-Lienz Mitglied der Wiener Secession.
1910 schlug ihn das Professorenkollegium der Wiener Akademie der bildenden Künste als Professor vor. Die Berufung wurde jedoch vom Thronfolger Franz Ferdinand verhindert, was unter anderem an der Secession-Mitgliedschaft des Malers lag. - Egger-Lienz hatte in Wien nicht nur angenehme Erfahrungen als Künstler. Es entstand einerseits sein wichtiges Werk „Totentanz“ in der Donaustadt, das auch im Wiener Künstlerhaus ausgestellt wurde. Doch zogen die widersprüchlichen Reaktionen ein Ankaufsverbot des Thronfolgers nach sich, worauf Egger-Lienz keine öffentlichen Aufträge mehr erhielt.
1911 nahm der Künstler eine Professur an der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst Weimar an, was einen neuerlichen Umzug mit sich brachte.
1919 wurde Albin Egger-Lienz eine Professur an der Wiener Akademie angeboten, die er jedoch ablehnte, ebenso wie eine erneute Berufung im Jahr 1925.
Im Ersten Weltkrieg war Egger-Lienz Kriegsmaler, was ihn für den Rest seines Lebens prägte. Sein Kolorit wurde düsterer. Nach dem Krieg änderte sich die Farbpalette wieder zu helleren Nuancen und so entstand z. B. ein Totentanz-Bild in Bernstein-Tönen.
1918 verlegte der Künstler seinen ständigen Wohnsitz nach Südtirol, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. In seinen letzten Lebensjahren wurde Albin Egger-Lienz zum Ehrendoktor der Universität Innsbruck und zum Ehrenbürger der Stadt Lienz ernannt. 1926 verstarb der Maler in St. Justina bei Bozen.
Albin Egger-Lienz` Oeuvre umfasst vor Allem religiöse Motive, Szenen aus dem bäuerlichen Alltag, Geschichten aus dem Tiroler Freiheitskampf von 1809 und allgemein Verbildlichungen der Schrecken des Krieges. Der Einfluss Hodlers trug maßgeblich dazu bei, dass Egger-Lienz seine Formensprache zu einem monumentalen Expressionismus vereinfachte.